Lula und Marielle sind die Gesichter der Ungerechtigkeit, sagt die preisgekrönte Regisseurin in Berlin
Der Film „ Espero tua (re) volta“ der brasilianischen Regisseurin Eliza Capai erhielt am vergangenen Samstag (16.02.2019) den Amnesty/- und Friedens-Filmpreis bei der Berlinale. Der Film erzählt die Geschichte der Besetzung von Schulen in São Paulo Bundesstaat im Jahr 2015 durch Sekundarschüler, die sich gegen die vorgeschlagene Schließungspolitik des damaligen Gouverneurs von São Paulo, Geraldo Alckmin, wehrten.
Bei der Preisverleihung zeigte sich Capai tief berührt als sie über die Ungerechtigkeit der Verhaftung Lulas und den Mord an Marielle Franco, in Brasilien, zu sprechen begann. Lesen Sie den Bericht:
“Nicht einmal in meinen schlimmsten Albträumen konnte ich mir vorstellen, dass unser ehemalige Präsident, der allen Wahlumfragen nach zum neuen Präsidenten Brasiliens 2018 gewählt werden sollte, von den Wahlen ausgeschlossen werden würde. Weil Luiz Inacio Lula da Silva von einem Richter namens Sergio Moro inhaftiert wurde, der jetzt Justizminister des neuen rechtsextremen Präsidenten ist.
Das Bild von Lula sowie das Bild von Marielle Franco, die schwarze Stadträtin aus Rio de Janeiro Slums und die vor einem Jahr ermordet wurde, sind für mich die Gesichter der Ungerechtigkeit, die in Brasilien gerade stattfindet. Sie sind die Gesichter dieser neuen Regierung, die zu sagen wagt : ‘Du, armer Mann, Du verdienst es nicht, der brasilianische Präsident zu werden! Du, schwarze Frau, halt den Mund! Du, LGBT, zurück in den Schrank! Du, Frau, zurück in die Küche!’.
Daher bedeutet es mir sehr viel, als Regisseurin eines Films hier zu sein, als Brasilianerin. Nicht nur für mich. Es ist eine große Ehre, mit einem Film über brasilianische Schüler, arme Schüler und schwarze Schüler hier zu sein. Dieser Preis geht an alle, die eine bessere Welt und eine Gerechtere Welt anstreben, er geht an alle Schüler, Jugendlichen und an alle Altersgruppen, die einen jungen Geist haben und an irgendeinem Ort auf dieser Erde für eine bessere Ausbildung kämpfen. Danke!”
Instituto Lula | Übersetzt von Nzinga Zulu Eliane / Lizza Chabrol /Marta R. R. Rocha, Komitee Freiheit für Lula Berlin – Comitê Lula Livre Berlin.